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Stimme

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Störungsbildern der Stimme.

Störungsbilder Stimme

Stimme / Dysphonie bei Erwachsenen

Stimmstörungen (Dysphonien) lassen sich je nach Ursache in drei Kategorien einteilen: organogene, funktionale und psychogene Stimmstörungen. Sie alle äußern sich in einer hörbaren Veränderung des Stimmklanges (länger bestehende Heiserkeit ohne einen akuten Infekt), einer eingeschränkten Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen und/oder einem Fremdgefühl im Kehlkopf.

Bei einer organogenen Stimmstörung besteht eine organische Veränderung der an der Stimmbildung beteiligten Organe. Beispiele dafür wären die Bildung von sogenannten Knötchen auf den Stimmlippen, die Bildung eines Reinke-Ödems oder eine Lähmung der Stimmlippe.

Funktionale Stimmstörungen treten besonders häufig bei Berufssprechern auf. Das liegt daran, dass diese Personengruppe in ihrem Alltag viel spricht und die stimmlichen Organe dabei einer hohen Belastung ausgesetzt werden. In diesem Fall wird genau geschaut, welche Parameter bei der Erzeugung der Stimme ursächlich für einen gestörten Stimmklang sind. Im Folgenden wird dann eine gesunde Stimmerzeugung erlernt. Wenn jemand mit einer seit längerem geschwächten Stimme den Besuch beim Logopäden vermeidet, gefährdet er damit seine Fähigkeit auch zukünftig noch mit Menschen verbal kommunizieren zu können. Häufig gehen diese Personen davon aus, dass sich ihre Stimme von selbst wieder erholen wird. Doch es gilt folgendes: Je länger man eine funktionale Stimmstörung verschleppt, desto höher wird das Risiko, dass sich daraus eine organische Stimmstörung bildet.

Die dritte Gruppe umfasst die psychogene Stimmstörung. Sie gleicht sich sehr mit der Funktionalen. Auch hier sind gewisse Parameter bei der Erzeugung der Stimme nicht korrekt eingestellt. Hier besteht allerdings übergeordnet eine psychologische Ursache. Das kann eine psychologische Erkrankung sein (z.B. Depression, Schizophrenie) oder auch ein vorliegendes psychisches Trauma.

Unsere Therapiephilosophie:

Unabhängig von der Art der Stimmstörung ist es uns wichtig, den Menschen und seine Stimme als Individuum zu sehen. Wir möchten, dass uns keiner mit einer aufgesetzten Stimme verlässt. Wir wollen, dass unsere Patienten lernen gesund zu sprechen und dass dabei ihre Stimme ihrer Persönlichkeit entspricht.

Kindliche Stimmstörung / Juvenile Dysphonie

Die Stimme eines Kindes, das an einer kindlichen Stimmstörung erkrankt ist, klingt bezüglich des Stimmklangs verändert und ist in seiner Leistung eingeschränkter. Man unterscheidet zwei Formen von kindlichen Stimmstörungen: die funktionale und die organische Stimmstörung.

Bei einer funktionalen Stimmstörung besteht bei dem Kind in den meisten Fällen eine hyperfunktionelle Komponente. Das bedeutet, dass das Kind beim Sprechen zu viel Spannung aufgebaut. Der Stimmklang wird dadurch heiser, rau, angestrengt, gepresst und verliert an Leistungsfähigkeit. Die Lautstärke und die Resonanz sind eingeschränkt. Auch die Atmung des Kindes ist häufig kurz und schnell und führt zu Schnappatmung. Ebenso gibt es auch kindliche Stimmstörungen mit einem hypofunktionellem Schwerpunkt, bei dem das Kind folglich zu wenig Spannung aufbaut. In diesem Fall ist der Stimmklang heiser, behaucht, resonanzarm, kraftlos und leise. Die Atmung ist flach und die generelle Haltung des Kindes geschwächt.

Wird eine funktionelle Stimmstörung bei einem Kind nicht logopädisch behandelt, entwickelt sie sich zu 80% zu einer organischen Stimmstörung. Dabei bildet sich häufig eine organische Veränderung an den Stimmlippen (ein Stimmlippenknötchen). Zu einer organischen Stimmstörung gehören allerdings auch organische Veränderungen am Kehlkopf. Die Behandlung einer solchen sozusagen fortgeschrittenen Stimmstörung ist beim Kind deutlich schwieriger zu therapieren. Zudem besteht die Möglichkeit von Langzeitschäden an der kindlichen Stimme. Daher ist es wichtig, dass mit der Behandlung einer kindlichen Stimmstörung möglichst früh begonnen wird, damit die Entstehung von organischen Veränderungen verhindert werden kann.

Unsere Therapiephilosophie:

Kindgerecht erarbeiten wir, dass das Kind ein Gefühl für seine Stimme erhält. Wenn die Wahrnehmung dahingehend geschult ist, kann ein Kind auf seine Stimme bewusster achten und diese verändern. Gemeinsam mit den Eltern wird überlegt, in welcher Form die Stimmübungen Zuhause durchgeführt werden können. Dem Kind soll es Freude bereiten seinen Stimmklang zu beobachten und seine Stimme zu verändern und soll nicht dazu führen, dass mehr Spannung aufgebaut wird.